Mein Leipzig schon' ich mir! Ressourcen sparen, Zukunft wagen

Unter diesem Slogan steht das städtische Vorhaben, Zero-Waste-City zu werden. Entgegen der wörtlichen Übersetzung von »Zero Waste«, soll es nicht darum gehen, keine Abfälle mehr zu produzieren. Denn Null Abfall ist gar nicht möglich. Es wird immer Abfall geben und das ist auch in Ordnung. Unser Bestreben ist es, eine reale Kreislaufwirtschaft* zu erzeugen. Es geht darum, den Abfall zu vermindern, der unnötig ist und der nicht mehr in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Daher haben wir uns bis 2030 folgende Ziele gesetzt:

  • 10 % weniger Restabfall,
  • 10 % weniger Siedlungsabfälle,
  • die Konservierung und langfristige Sicherung des hohen Niveaus getrennt gesammelter Abfälle und
  • die Unterstützung des Gewerbes, die Restabfälle zu verringern.

Die Stadtreinigung Leipzig entwickelt für die gesamte Stadt eine Strategie, mit der diese Ziele erreicht werden sollen.

Die neue Website ist online:  www.mein-leipzig-schon-ich-mir.de. Hier finden Sie alle relevanten Informationen zu unserem Vorhaben Zero-Waste-Stadt zu werden.

Bürger beteiligen

Von Beginn an war klar: Zur Entwicklung einer zu Leipzig passenden Zero-Waste-Strategie brauchen wir die Expertise von allen. Wir wollen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Stadtverwaltung Maßnahmen entwickeln und diese dann auch zusammen umsetzen. Daher ist es uns wichtig, neben unserer Teilnahme in den schon bestehenden Netzwerken und Aktionen, regelmäßige Bürgerbeteiligungsformate durchzuführen.

Wenn Sie sich in den Prozess einbringen möchten, kontaktieren Sie uns:

Julia Görner
Projektleitung Zero-Waste
Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig
Geithainer Straße 60
04328 Leipzig
Tel.: 0341 6571–276
E-Mail: zero-waste@srleipzig.de



Projektleitung Zero-Waste, Julia Görner, bei einem Beteiligungsverfahren mit der öffentlichen Verwaltung.

*was ist Kreislaufwirtschaft?

Das Ziel einer Kreislaufwirtschaft ist es, Rohstoffe, die einmal dem Verwertungskreis zugefügt wurden, möglichst lange in diesem zu erhalten. Das gelingt durch cleveres Design, sparsamen Konsum und Verwendung sowie gute Wiederaufbereitung.
Es geht zum einen darum Abfälle zu vermeiden, also nur möglichst wenige Rohstoffe zu beanspruchen. Ein einfaches Beispiel dafür sind Verpackungen.
Ebenso geht es darum, unvermeidbare Abfälle korrekt zu trennen. Denn wenn diese sortenrein gesammelt werden, sind sie leichter wiederaufzubereiten und können erneut zu Produkten verarbeitet werden.

Projekte

Allerlei To go – Leipzig genießt nachhaltig

Am 01. Januar 2023 trat die Novelle des Verpackungsgesetzes in Kraft. Seit dem gilt eine Mehrwegangebotspflicht für alle Stellen, die Lebensmittel zum Verzehr außer Haus ausgeben. Betroffen sein können die Systemgastronomie, Restaurants, Cafés und Imbisse aber auch Lieferdienste, Kantinen, mobile Verpflegungsgewerbe, Veranstaltungen, Kinos oder auch Teile des Lebensmitteleinzelhandels wie Salatbars. Kleinere Betriebe mit höchstens 5 Beschäftigten und gleichzeitig weniger als 80 m² Verkaufsfläche können die Mehrwegangebotspflicht auch erfüllen, indem sie den Endverbraucher/-innen anbieten, die Waren in
selbst mitgebrachte Behältnisse abzufüllen.

Um die Gastronomie- und Lebensmittelbetriebe bei der Umsetzung der neuen Auflagen zu begleiten, bieten wir zusammen mit der Regionalgruppe des BUND Leipzig ein Beratungs- und Förderprogramm an. Im ersten Schritt wurde ein Beratungstelefon eingerichtet. Dieses erreichen Sie immer montags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr unter 0151 56806972 (außer an Feiertagen).

Projektpartner:BUND Leipzig

Konzeptentwürfe des geplanten Kaufhauses. © Stadt Leipzig

Second-Life-Kaufhaus

Als ein zentraler Baustein innerhalb des Projekts »Mein Leipzig schon' ich mir« ist die Eröffnung eines Gebrauchtwarenkaufhauses geplant. Neben einem Ort für den Erwerb von Gebrauchtwaren soll hier eine zentrale Anlaufstelle für ressourcenschonendes Handeln mit den Schwerpunkten Reduce, Repair, Reuse und Rethink entstehen. Geplant sind in Zusammenarbeit mit kommunalen Akteur/-innen und Unternehmen zum Beispiel Räume für Workshops, Aktionen, ein Repair-Café und so weiter.

Aktuell werden Nutzungskonzepte geprüft und eine geeignete Immobilie gesucht.

Beide laufenden Projekte werden gefördert durch das Bundesprogramm »Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren« des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Abgeschlossene Projekte

Leipziger Reparaturbonus

In Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) startete im Mai 2022 das Förderprogramm für Reparaturleistungen. Hier ging es darum, den Bürgerinnen und Bürgern die Reparatur als Alternative zum Neukauf wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen. Dabei arbeiteten wir mit lokalen Handwerksbetrieben zusammen, die durch das Programm von der gesteigerten Aufmerksamkeit ihrer Betriebe profitierten. Die Auswertung des SMEKUL ergab, dass damit im Rahmen des Projekts 682 Produkte repariert wurden. Rund 40 % der Nutzer/-innen gaben an, durch das Bonusprogramm zur Reparatur motiviert worden zu sein. Der Erfolg des Projektes führte auch dazu, dass aktuell über ein sachsenweites Reparaturbonus-Programm im Doppelhaushalt des Landtags abgestimmt wird.

Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Wolfram Günther, Umweltbürgermeister, Heiko Rosenthal, und Erster Betriebsleiter der Stadtreinigung Leipzig, Thomas Kretzschmar, besuchen einen teilnehmenden Reparaturbetrieb.
Ein Blick in den Tauschmarkt im Stadtbüro.

Tauschen statt wegwerfen

Anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung organisierten wir vom 19. bis 25. November 2022 einen temporären Tauschmarkt im Zentrum Leipzigs. Dafür waren die Bürger/-innen im Vorfeld aufgerufen, gut erhaltene Dinge auf einem Leipziger Wertstoffhof abzugeben. In dieser Woche kamen so viele Gebrauchsgegenstände zusammen, dass der Lagerplatz schnell aus allen Nähten platzte. In der Folgewoche sortierten die Mitarbeiter/-innen der Stadtreinigung Leipzig alle Tauschmaterialien und räumten das Stadtbüro mit Alttextilien, Schuhen, Spielzeug, Büchern, Kleinstmöbeln, Geschirr, Töpfe, Pfannen und so weiter ein. Pro Tag kamen bis zu 450 Personen und tauschten ausgiebig, also insgesamt 2.400 Bürger/-innen. Damit ist die Sensibilisierung für die Wiederverwendung von gebrauchten Gegenständen eindeutig gelungen. Darüber hinaus bot der Tauschmarkt für uns die Möglichkeit, erste Erfahrungen für das geplante Gebrauchtwarenkaufhaus zu sammeln. 

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